Edit: Dawanda hat ja nun leider geschlossen.
Das neue Arbeitsjahr hat begonnen und damit auch die Frage, wie es mit der einen oder anderen Sache weitergehen soll. Es gehört für mich generell zum Abschluss eines Jahres, Bilanz zu ziehen, und so das neue Jahr zu planen. Wovon möchte ich mich trennen? Welche Aspekte will ich stärken? Die Nachricht über die Änderung der Dawanda Gebühren hat mich gezwungen, mir über die Zukunft mit dieser Plattform Gedanken zu machen.
Die neuen Dawanda Gebühren
Wenn Du bei Dawanda verkaufst, hast Du die neuen Dawanda Gebühren sicherlich schon genau unter die Lupe genommen. Falls nicht, kannst Du die Einzelheiten zum Beispiel hier nachlesen. Ich denke man kann erkennen, dass die Betreiber der Plattform bei den Änderungen eine gewisse Balance herstellen wollten. Auf der einen Seite bezahlt man mehr, auf der anderen kann man etwas einsparen. Das sind die Einzelheiten:
- Die Verkaufsprovision erhöht sich von 5% auf 9,5%. Man muss erst einmal schlucken. Im Vergleich zu Etsy, das nur 3,5 % des Verkaufspreises einzieht, klingt das sehr viel. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass man bei Etsy öfter auf „renew“ klicken sollte, damit die Artikel vorne im Produktkatalog erscheinen und auch gesehen werden. Das kostet pro Artikel 0,20 USD. Vergleicht man die Dawanda Gebühren jedoch mit Amazon handmade (12 %) und eBay (8,5 % + mindestens 24,95 monatliche Gebühr) , schneidet Dawanda immer noch ganz gut ab. Amazon und eBay punkten hier jedoch mit einer weitaus größeren Reichweite, die auch die Shopgebühr (bei Amazon handmade momentan nicht aktuell) wieder ausgleicht.
- Es gibt kein 12% Modell bei Dawanda mehr, und damit mehr Gerechtigkeit. Das manche Verkäufer durch die Erhebung einer 12 % Verkaufsprovision ohne Einstellgebühr bei Dawanda handeln konnten, habe ich nur am Rande mitbekommen. Für diese Händler war das „wieder vorn einstellen“ dann wohl kostenlos, was ein echter Vorteil gewesen sein dürfte. Das war wohl ein Testballon für neue Gebühren und ist nun vorbei.
- Ausländische Händler bekommen jetzt dieselben Kosten auferlegt. Endlich. Das zählte zu den Daueraufregern und wurde im Forum immer wieder diskutiert.
- Einstellgebühren werden nur für den ersten Artikel sofort fällig. Das klingt erst einmal gut, kennt man es doch von Etsy, dass man eine beliebige Anzahl von einem Artikel einstellen kann und nur für einen die Einstellgebühr bezahlt. Doch halt, werden weitere der eingestellten Artikel verkauft, fällt die Einstellgebühr im Nachhinein an. Ist das nicht ein Nachteil im Vergleich zu Etsy? Tatsächlich ist dieses Modell bei Etsy identisch und heißt Gebühren für Artikel mit mehrfacher Stückzahl. Das mit der Einstellgebühr, die nur einmal anfällt, war ein Irrtum.
- Das Einstellen in die zweite Kategorie wird kostenlos.
- Die Gebühren für das Dawanda Portemonnaie sind in den neuen Dawanda Gebühren enthalten. Man spart also 1,9 %, die einmaligen 30 Cent pro Transaktion werden jedoch trotzdem fällig. Das Portemonnaie gibt es wohl seit letztem September und es bietet Käufern die Möglichkeit, mit verschiedensten Methoden zu zahlen. Wir bieten es bisher nicht an, denn Paypal, Gutschein und Überweisung werden rege verwendet. Kaufe ich bei Etsy ein, verwende ich selbst gern die Kreditkarte, allerdings ist diese Zahlungsart in Deutschland weniger verbreitet. Das Portemonnaie bedeutet also mehr Gebühren und weniger Komfort, denn das Geld muss man sich extra auszahlen lassen, anstatt es gleich auf dem (Paypal-)Konto zu haben. Der Vorteil für Käufer, die Bestellungen bei verschiedenen Käufern nicht mehr einzeln zahlen zu müssen, fällt für uns kaum ins Gewicht. Ich bestelle selbst gern bei Dawanda und habe die einzelnen Zahlungen bisher nicht als störend empfunden.
Wahrscheinlich haben ich die eine oder andere Änderung bei den Dawanda Gebühren vergessen, doch viel wichtiger ist doch die Frage: Hat die Änderung auch Vorteile?
Bringen die neuen Dawands Gebühren auch Vorteile?
Ich habe an der einen oder anderen Stelle gelesen, die neuen Dawanda Gebühren würden das Niveau der Plattform insgesamt steigern, da „Hobbyverkäufer“ eher abgeschreckt würden. Es gibt durchaus eine Menge „unprofessionelle“ Artikel bei Dawanda, die manchmal ganz charmant, manchmal aber einfach unattraktiv sind. Diese verschwinden jedoch ohnehin früher oder später auf den letzten Seiten des Katalogs.
Die Gebühren könnten den einen oder anderen Verkäufer vielleicht dazu bewegen, eine realistischere Kalkulation anzulegen. Das ist jedoch, besonders im Materialbereich, leicht gesagt. Ein Preis entsteht nun einmal nicht im luftleeren Raum, sondern orientiert sich immer auch an den Preisen der Mitbewerber.
Das größte Problem ist jedoch, dass die Dawanda Käufer durch die ständigen Nachlassaktionen sehr verwöhnt sind, was die Preise betrifft. Es gibt häufig 12 % oder 15 % Nachlässe, die eigentlich auf die normalen Preise aufgeschlagen werden müssen. Nun, wie gefällt es den Käufern, wenn sie regulär immer 12 % mehr zahlen; oder wie den Verkäufern, wenn sie ab und an 12 % weniger bekommen? Natürlich, Nachlässe müssen in die Preise einkalkuliert werden. Im Handmade Bereich ist die Kalkulation häufig ohnehin knapp.
Was sind eigentlich die Gründe für die neuen Dawanda Gebühren?
Nichts geschieht ohne Grund. Auch, wenn Dawanda häufig als lauschiges Plätzchen für liebevoll werkelnde Menschen gesehen wurde, im Grunde ist es ein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinne erzeugen will und muss. Neue Investoren bei Dawanda führen zu neuen Entscheidungen, und nicht zu vergessen: auch die Werbemaßnahmen müssen bezahlt werden.
Es gab in den letzten Jahren einige Plattformen, die mit derselben Idee wie Dawanda durchstarten wollten. Auf mindestens drei von ihnen waren wir auch mit unseren Produkten vertreten. Es zählt jedoch nicht die Idee allein, und nicht einmal zum größten Teil, denn ohne Investitionen bleibt die Sichtbarkeit marginal und es werden niemals ansehnliche Umsätze erzielt. Also kann sich eine solche Plattform auch nicht halten.
Wie können Verkäufer nun auf die neues Dawanda Gebühren reagieren? Wie reagiert Immertreu®?
Ich habe in den letzten Tagen häufig gelesen, dass Verkäufer ihre Shops schließen wollen. Der Grund sind nicht nur die neuen Dawanda Gebühren, sondern auch verschiedene technische Herausforderungen.
Immertreu® bleibt jedoch bei Dawanda. Wir fühlen uns dort einfach wohl, auch wenn nicht immer alles rund läuft. Doch wo ist das schon der Fall? Ich kaufe selbst sehr gern dort ein und genieße den Komfort, meine Daten nicht immer wieder bei verschiedenen Shops eingeben zu müssen. Ob Material oder individuelle Geschenke, ich finde eigentlich immer das Passende. Der Vorteil gegenüber Etsy ist die kürzere Lieferzeit, auch wenn ich dort ebenfalls gern stöbere.
Doch auch unseren eigenen Shop werden wir weiter pflegen und ausbauen, auch wenn die Zeit oft knapp ist. Amazon handmade hat Immertreu® eingeladen und bietet eine weitere Möglichkeit, die eigenen Produkte bekannt zu machen.
Die Herausforderung besteht darin, dass man für jede Plattform eigene Rechtstexte braucht, um rechtssicher verkaufen zu können. Das sind einige Euro pro Monat, wenn man diesen Service bei einer der bekannten Seiten (wir sind bei der IT-Recht-Kanzlei) bucht. Vielleicht muss man sich an einer solchen Stelle die Frage stellen, wie ernst man es mit seinem Business meint. Und wahrscheinlich wird diese Antwort nicht immer gleich ausfallen und ändert sich mit den eigenen Lebensumständen. Ein Einzelunternehmer oder auch kleines Familienunternehmen hängt am Betreiber wie mit einer Nabelschnur. Krankheiten, Schicksalsschläge oder persönliche Veränderungen beeinflussen die unternehmerischen Entscheidungen. Und das ist völlig legitim.
Für uns ist es an der Zeit, unsere Fühler in verschiedene Richtungen auszustrecken. Und dabei ganz entspannt zu bleiben.
Und das macht ihr so wegen der neuen Dawanda Gebühren?
Oh Ela,
100%ig treffend sind Deine Worte. Die Überlegung muss jeder für sich selbst entscheiden und auch wir werden vorerst bei Dawanda bleiben. Und auch wir gehen dieses Jahr neue Wege. Dennoch wird man ohne eine Verkaufsplattform wie Amazone, Dawanda, oder auch Ebay nicht auskommen, da man über diese Plattformen viele Neukunden gewinnen kann. Alles ändert sich ständig und man muß sich in gewisser Weise anpassen. Ich hoffe nur eins, dass damit vielleicht einwenig das Preisdumping aufhört. Das ist manchmal nur noch traurig und wertet z.B. bei uns im Stoffbereich die Stoffqualität extrem ab. GlG. Annett
Gut geschrieben, habe auch geschluckt, Aber wie du schreibst ich brauch die Plattform .seit Jahren bin ich dabei nie wurde erhöht,das ist das erste mal. Finde auch das sie seit dem Wechsel transparenter ist. Man bekommt Infos etc. Stabiler auch. Das kostet Geld. Portemonnaie kann man streiten . Ich mags nicht aber der Kunde , daher keine Frage und Paypal Spar ich ja nun etwas, daher keine großen Mehrkosten. Ich bleib und Bau nebenbei nix anderes aus
Jessi
Natürlich erscheinen 9,5 % Gebühren auf dem 1. Blick viel. Aber ich bin im großen und ganzen sehr zufrieden mit meinen Shops auf DaWanda u. blicke optimistisch den Änderungen entgegen.
Ich bleibe definitiv bei Dawanda. Baue nebenbei allerdings auch meinen eigenen kleinen Shop auf. Dazu braucht man allerdings viel Geduld.
In diesem Sinne alles Gute.
Viola Jering
meinbordürenladen.de
meinaufkleberladen.de
meinaufkleberladen24.jimdo.com
meinposterladen.de
Ich finde auch dass du das toll geschrieben hast! Ich bin auch schon jahrelang auf DaWanda aus Verkäuferin tätig und ohne DaWanda hätte ich es vermutlich nie vom Hobby zum (wachsenden) Kleinunternehmen geschafft 😉 Also bin ich auch dankbar – immer nur meckern bringt auch nichts. Allerdings strecke auch ich gemütlich meine Fühler aus – auf Amazon handmade bin ich nun auch und ein eigner Onlineshop wird gerade gebastelt 🙂
Danke für Deinen Kommentar, wie läuft es für Dich bei amazon? Ich bin noch nicht recht zur Einrichtung gekommen. Alles Gute für Deine Shoperöffnung, melde Dich doch noch einmal, wenn es soweit ist. LG! Ela
Ich habe meinen Dawanda-Shop bereits vor ca. 3 Jahren geschlossen. Zum einen hat mich das stetig steigende Überangebot von ganz klar erkennbaren im Asiatischen Raum produzierten Atikeln gestört, als auch die hohe Mitbewerberzahl. Das macht(e) es eher schwierig die eigenen Produkte für Interessenten noch in einen sichtbaren Bereich zu bekommen. Natürlich kann man dies immer wieder pushen indem man kontinuierlich Werbung bucht, welche noch mehr Kosten verursacht. Mal ehrlich gesagt, welcher Kunde hat heutzutage noch Lust oder auch die Zeit sich durch 300 Seiten Angebote zu klicken?
Bis Dezember letzten Jahres hatte ich einen eigenen Shop bei neueshop.de. Dieser hat sich nun umbenannt und ein neues Konzept erstellt, welches mir ebenfalls nicht mehr zusagt. Ich habe mich daher entschieden auf woocommerce umzusteigen und den Shop mit an meinen Blog zu hängen.
Huhu Ihr Lieben, wie funktioniert das denn so bei Amazon Homemade? Ist das lohnend? Ich habe Bedenken, dass das so aufwendig ist und man dafür viele Voraussetzungen erfüllen muss. Würde mich über eine Antwort freuen 😉
Lg und schönen Abend Euch!
Wir gehören bei DaWanda wohl zu den „Großen“ mit fast 10.000 eingestellten Artikeln. Bisher hatten wir eine Verkaufsprovision von 12%, plus Paypal-Gebühr. Ab sofort zahlen wir 11% plus 20 Ct. Einstellgebühr, 35 Ct. Paypal. Da wir natürlich nicht alle Artikel verkaufen, müssen wir die Einstellgebühren auf alle anderen Verkäufe umlegen (10.000 Artikel x 20Ct. = 2000 Euro für 12o Tage) Bei 500 verkauften Artikeln im Monat ergibt sich folgende Provision:
Artikelpreis 13 Euro = 1,43 + 0,35 Paypal + 0,20 Einstellgebühr = 1,98 € plus der eine Euro für die anderen Artikel ergibt eine Provision von 2,98 (!) pro Artikel! Bei Amazon zahlen wir 15% bei unbegrenzter Artikelzahl, also nur 1,95 € incl. ALLER Gebühren, da Amazon die Zahlung komplett für uns abwickelt. Über die Reichweite von Amazon müssen wir nicht reden, wir verkaufe täglich das 10fache bei Amazon. Dawanda ist somit für uns leider gestorben.
Hallo zusammen,
ich habe meinen dawanda-shop auch vor einiger Zeit geschlossen, da ich es einfach nicht schön fand, was dort unter „handmade“ verkauft wurde – und dawanda hat das eigentlich nicht interessiert, denn es ist nun mal ein Unternehmen wie jedes andere auch, was Profit machen will und muss.
amazon-handmade habe ich angefangen, aber man sollte vorher das Kleingedruckte lesen…. Nach der kostenlosen Probephase fallen solch hohe Kosten an, dies kann man auf keinen VK-Preis umlegen (oder ich will es zumindest nicht). Ich baue meinen klitzekleinen ebay-Shop weiter aus, denn mit dem bin ich wirklich sehr zufrieden.
[…] für mehr Transparenz hinsichtlich der Preisgestaltung sorgen. Darüber hinaus hieß es, dass das Niveau der Plattform dadurch gesteigert wurde, da “Hobbyverkäufer” oder diejenigen, die nicht ernsthaft am […]