Eine Babydecke, die bunter nicht sein könnte

Liebe Stricklieseln und Häkelqueens,

zieht die Wolle aus dem Schrank und macht es euch gemütlich, denn heute wird es bunt, lustig und ein klein wenig sentimental. Ich nehme euch mit auf eine abenteuerliche Reise in die Welt der Handarbeiten, wo nicht nur die Nadeln zum Einsatz kommen. Im Rampenlicht steht mein jüngstes Projekt: eine Babydecke in Regenbogenfarben, die mehr Farbtupfer hat als mein letzter Versuch, die Wohnung zu streichen – und das will was heißen!

Wenn Maschen meditieren

Bevor wir uns in die Tiefen der Wolle stürzen, lasst uns kurz innehalten und die heilenden Kräfte unseres Hobbys würdigen. Ja, ihr habt richtig gehört. Häkeln und Stricken sind die Yoga-Matten der Handarbeitswelt. Diese entspannenden Maschenbewegungen sind wie Balsam für die Seele und ein Ruhepol im Wirbelsturm des Alltags. Sie lehren uns Geduld, wenn die Wolle sich verheddert, und Demut, wenn der Pullover eher einem Zelt gleicht. 😀

 

Die Regenbogen-Decke

Nun zu meinem farbenfrohen Abenteuer: Die Regenbogen-Babydecke aus einem Crochet-Along ist ein kleines Meisterwerk. Stellt euch vor, wie ich, Nacht für Nacht, mit glühender Häkelnadel und einer Tasse Tee, die Welt ein Stückchen bunter mache. Diese Decke zu verschenken, bedeutet mir ungemein viel. Es ist, als würde ich ein Stück meines Herzens weitergeben – nur flauschiger und definitiv bunter.

Also vielen lieben Dank schoenstricken.de für diesen CAL! Ihr habt eine ganz bezaubernde Idee umgesetzt.

Regenbogenwolle findet ihr zum Beispiel hier bei etsy.

Gestrickte Katastrophen und gehäkelte Tränen

Meine ersten Schritte in der wundervollen Welt der Wollkunst waren allerdings eher stolpernd. Stricken lernte ich in der Schule und wählte, in einem Anflug von jugendlichem Übermut, das dickste Garn, das der Laden zu bieten hatte. Das Ergebnis war ein Schal, so schwer und wellig, dass er eher einem Reliefkunstwerk glich – jeder, der stricken konnte (und einige, die es nicht konnten), haben daran mitgewirkt. Das war Inklusion avant la lettre!

Das Häkeln wurde mir von meiner Oma beigebracht, in einem Alter, in dem ich lieber draußen gespielt hätte. Ich fand es so knifflig, dass ich fast in Tränen ausgebrochen wäre. Rückblickend war es eine wertvolle Lektion in Frustrationstoleranz und Fingerfertigkeit.

Es ist aber nie zu früh oder spät, um mit dem Häkeln zu beginnen! Auf Youtube gibt es so viele Anleitungen, z.b. hier:

Und auch die Muster in der Regenbogendecke bestehen nur aus wenigen Grundmaschen.

Häkeln vs. Stricken – Das Duell der Nadeln

Jetzt mal Butter bei die Fische: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Häkeln und Stricken?

Die Arena: Häkeln vs. Stricken

Stellt euch vor, Häkeln und Stricken wären Gladiatoren in der Arena der Handarbeitskünste. Auf der einen Seite haben wir das Häkeln, bewaffnet mit einer einzigen, mächtigen Häkelnadel – das Schweizer Taschenmesser der Handarbeitswelt. Auf der anderen Seite das Stricken, ausgestattet mit zwei (manchmal auch mehr) langen Nadeln, die anmutig wie Schwertkämpfer ihre Bahnen ziehen. Der Kampf ist eröffnet!

Runde 1: Die Werkzeuge des Triumphs

Beim Häkeln ist es, als würde man mit einem Zauberstab hantieren. Mit einer einzigen Nadel werden Schlaufen gezogen, Maschen gefestigt und ganze Welten aus Wolle erschaffen. Häkeln ist der Sprinter unter den Handarbeiten – flink, flexibel und für die ungeduldigen Seelen unter uns.

Beim Stricken hingegen führt man einen eleganten Tanz mit zwei Nadeln auf. Es ist die Kunst der Geduld, der Ausdauer und der Präzision. Stricken ist der Langstreckenläufer, der sich mit gleichmäßigem Rhythmus und bedächtiger Ruhe dem Ziel nähert.

Runde 2: Die Technik-Taktik

Häkeln ist wie ein Solo-Jazztanz – improvisiert, spontan und mit einem Hauch von “Schau mal, was ich mit nur einer Nadel machen kann!” Jede Masche ist ein eigenständiges Kunstwerk, das sich zu einem farbenfrohen Tapestry verwebt.

Stricken hingegen ist das klassische Ballett – diszipliniert, harmonisch und mit einem strengen Regelwerk. Hier werden Reihen und Runden in perfekter Symmetrie und Eleganz gearbeitet, wodurch ein gleichmäßiges und kuscheliges Gewebe entsteht, das Herzen und Füße wärmt.

Runde 3: Das Projekt-Portfolio

Häkeln ist der Alleskönner für schnelle Projekte und kunstvolle Muster. Von Amigurumi bis Zickzackmustern, von Granny Squares bis hin zu filigranen Spitzen – häkeln lässt die Herzen der DIY-Fans höherschlagen und die Augen vor Staunen glänzen.

Stricken ist der Meister der Kleidungsstücke und Accessoires. Pullover, Mützen, Schals und Socken – alles, was das Textilherz begehrt, kann in endlosen Reihen aus Kuschelwolle gestrickt werden, um die kalten Tage zu verschönern und die Modeherzen zu erobern.

Gemeinsamkeiten in Vielfalt

Trotz ihrer Unterschiede teilen Häkeln und Stricken eine gemeinsame Bühne in der Welt der Handarbeiten. Beide Kunstformen sind Ausdruck von Kreativität, Liebe zum Detail und einer Prise Humor. Sie erfordern Geduld, Übung und die Bereitschaft, auch mal über verlorene Maschen und verknotete Projekte zu lachen.

Jede Masche, jeder Faden ist ein Akt der Rebellion gegen den grauen Alltag. Häkeln und Stricken sind nicht nur Hobbys, sie sind eine Lebenseinstellung. Also, lasst uns die Nadeln klappern und die Welt ein Stück bunter machen, eine Masche nach der anderen.

Habt immer eine volle Wollekiste!