Lass dich nicht von KI täuschen! #fakecrochet

Lass dich nicht von KI täuschen! #fakecrochet

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Momentan schießen sie wie Pilze aus dem Boden – Bilder von scheinbar unmöglichen Häkelprojekte, so schön und clean, so außergewöhnlich und kreativ. Bezaubernde Amigurumi, behäkelte Oberflächen und viele mehr locken auf Facebook, Etsy und Co die Kreativen aus der Reserve. SO ETWAS möchte ich auch häkeln!

Das Problem: Die eindrucksvollsten Bilder sind mit Künstlicher Intelligenz erstellt worden. Niemand hat sie gehäkelt und es gibt auch keine echten Anleitungen für diese Objekte.

Befehl an die KI für dieses Bild: „Bild von einem gehäkelten Amigurumi.“

 

Echte Häkelanleitungen

Bevor wir in die Welt der Künstlichen Intelligenz eintauchen, hier ein paar echte Häkelanleitungen von echten Menschen!

Eine Anleitung zu erstellen, ist extrem aufwändig. Selbst, wenn man ein Teil schon öfter gemacht hat, ist das Erstellen selbst sehr viel Arbeit. Der Preis für solchen Anleitungen ist die Wertschätzung der Arbeit!

Helibelle Design* (Affiliate Link)

Kurzer Ausflug in die Künstliche Intelligenz – wie funktioniert das eigentlich?

Ganz vereinfacht gesagt hat „Künstliche Intelligenz“ aus riesigen Datenmengen gelernt, die Struktur von menschlicher Sprache, von Bildern etc. zu analysieren. Bei einem großen Sprachmodell (LLM) wie ChatGPT von OpenAI lernt die KI „einfach“, welches Wort auf ein bestimmtes Wort mit welcher Wahrscheinlichkeit folgt.

Ein ganz einfaches Beispiel:

Jemand sagt: Guten …

Uns ist klar: Hier folgt am wahrscheinlichsten ein „Morgen“, „Tag“, „Abend“ oder „Appetit“. Keinesfalls ein „Fensterkitt“, „Schallplatte“, „Barbados“ oder „Terminvereinbarung“. Sitzt die Person einer anderen im Restaurant gegenüber, vor sich die gefüllten Teller, hören wir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein „Guten Appetit“. Auch der Kontext ist also wichtig.

Die KI geht ebenso vor. Sie entscheidet blitzschnell in unzähligen Einzelschritten, welches Wort auf das nächste folgen wird (oder welche Eigenschaften das nächste Pixel in einem Bild hat) und beachtet dabei den Kontext. Sie hat jedoch kein Verständnis von dem, was sie dort verarbeitet. Sie erkennt lediglich Muster und Wahrscheinlichkeiten, basierend auf den Daten, mit denen sie trainiert wurden.

KI Bild Pullover
Befehl für dieses Bild: Bild von einem sehr komplizierten gehäkelten Pullover.

KI tut niemals etwas von sich aus, sondern braucht immer einen Anstoß, einen Befehl, der schon den ersten Kontext liefert. Und sie führt eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung durch. Dank neuronaler Netze können auch Schritte gleichzeitig ausgeführt werden, ähnlich wie im menschlichen Gehirn.

Häkelanleitungen mit Künstlicher Intelligenz erstellen?

Dieser kleine Einblick in die Funktionsweise macht klar, dass KI höchstens zufällig ein funktionierendes Häkelmuster erstellen kann. Wenn die meisten Anleitungen mit einem Fadenring beginnen, wird auch die KI ein Häkelmuster ausgeben, das mit einem Fadenring beginnt. Wenn es Zunahmen und Abnahmen in den meisten Anleitungen gibt, wird auch das Häkelmuster der KI Zunahmen und Abnahmen enthalten. Aber nicht, weil die KI „weiß“, dass für ihr „geplantes Objekt“ solche Schritte notwendig sind, sondern einfach, weil sie die Struktur von Häkelanleitungen im Zuge ihres Trainings gelernt hat.

KI Bild von einem Amigurumi
Befehl an die KI für dieses Bild: Bild von einem gehäkelten Amigurumi.

Was passiert nun aber, wenn „findige“ Nutzer sich von ChatGPT quasi auf Knopfdruck Anleitungen erstellen lassen? Wenn du die KI aufforderst, dir eine Häkelanleitung zu erstellen, dann wird sie das tun – und je nach Wahrscheinlichkeit die Schritte aufschreiben. Ist doch easy, das Ganze dann einfach als eigene Anleitung zu verkaufen!

Es kommt in der Regel nichts Gutes dabei heraus. Niemand hat die Maschen wirklich gezählt, Fehler gemacht und sie korrigiert, verschiedene Entwürfe verglichen. Es ist ein zufälliges Ergebnis.

Häkelanleitung von Künstlicher Intelligenz im Praxistest

Ich habe mir selbst nicht die Mühe gemacht, eine KI Anleitung zu häkeln, doch auf dem YouTube Kanal von Elise Rose Crochet wird ein solches Experiment durchgeführt:

Die Erstellerin lässt sich dafür von ChatGPT ein Häkelmuster für einen „Amigurumi Wal“ erstellen. Ein Häkelmuster wird erstellt. Sie kopiert dieses Häkelmuster und lässt von ChatGPT ein Bild erstellen, das das fertige Ergebnis zeigen soll. ChatGPT erstellt ein Bild von einem gehäkelten Wal. Also erkennt die KI aus ihrer eigenen Anleitung, was beim Häkeln entstehen soll?

Nein!

Der Bildbefehl an die KI lautet: Gib mir ein Bild von dem gehäkelten Wal, der aus dieser Anleitung entstehen soll. Hier hat die Erstellerin der KI versehentlich einen Tipp gegeben.

Natürlich erstellt die KI ein Bild von einem gehäkelten Wal! Jedoch nicht, weil es die Anleitung „in Gedanken ganz schnell“ durch gehäkelt hat oder ein Verständnis für den Vorgang besitzt, sondern weil das der Befehl war: „Gib mir ein Bild von einem gehäkelten Wal …“

Das Beste kommt aber: Die YouTuberin häkelt die Anleitung nach! Dabei muss sie dauernd Korrekturen vornehmen und erhält anschließend etwas „Wal-artiges“, aber wahrscheinlich nur, weil sie wusste, was entstehen soll 🙂

Hier ist ein Screenshot von Minute 7:23 aus dem Video:

Bildquelle: Screenshot min 9:23 von hier: https://www.youtube.com/watch?v=8W3rfego8Ow

Etwas in dieser Art hatte die KI allerdings bei der Bilderstellung „imaginiert“:

Bild von einem gehäkelten Wal
Bildbefehl für dieses Bild an die KI: Bild von einem gehäkelten Wal

KI Häkelanleitung im Praxistest, Teil 2

Was passiert nun, wenn ich der KI eine echte, von einem Menschen erstellte Häkelanleitung füttere und sie auffordere, ein Bild von dem Objekt zu erstellen, das beim Häkeln entsteht? OHNE ihr zu sagen, dass es sich um einen „blauen Wal“ oder ein „Kätzchen“ handelt?

Das habe ich ausprobiert!

Zunächst habe ich nach einer Anleitung gesucht und bei Wolle Rödel eine Anleitung für ein Kätzchen gefunden. So sieht es aus, wenn es gehäkelt wurde:

gehäkeltes Kätzchen
Screenshot von Wolle Rödel, hier: https://www.wolle-roedel.com/haekelanleitung-ricorumi-kaetzchen

Dann habe ich ChatGPT das Häkelmuster gegeben und Folgendes angewiesen: Ich gebe dir eine Häkelanleitung und du erstellst ein Bild, was daraus entstehen wird (hier habe ich das Häkelmuster eingefügt, allerdings ohne Schlagworte wie „Katze“ oder „Kätzchen“).

Folgende Schlagworte in der Anleitung werden wohl dafür verantwortlich gewesen sein, was die KI „sich für ein Bild gemacht hat“: Bein und Körper, Den Faden in Creme unter den M in Aprikot weiterführen, Kopf, In Schwarz mit 2 Stichen ein X als Nase und Mund über die 8. – 10. Rd aufsticken. Die Enden für die Nase sollten 1 M und die für den Mund 3 M auseinanderliegen.

ChatGPT hat geantwortet:

Basierend auf dieser Häkelanleitung stelle ich mir ein niedliches kleines Stofftier mit runden, weichen Formen vor, das einen harmonischen Farbübergang zwischen Apricot und Creme aufweist. Hier sind die charakteristischen Merkmale:

  • Form: Ein Körper mit kurzen Beinen und einem relativ kleinen Kopf, dessen Größe proportional zum restlichen Körper ist. Die Beine und Arme sind eher stummelig, was dem Stofftier ein kindliches und verspieltes Aussehen verleiht.
  • Kopf und Gesicht: Der Kopf ist leicht oval, mit einem simplen Gesicht. Die Augen sind aufgestickt und der Mund besteht aus einem simplen „X“ für die Nase und Mundpartie, was typisch für einfache und niedliche Stofftiere ist. Zwei kleine Ohren sitzen auf dem Kopf, und der Schwanz ist an der Rückseite des Körpers befestigt.
  • Farben: Der Körper wechselt in Streifen von Apricot zu Creme. Diese Farben wechseln sich harmonisch ab, wobei die Farbwechsel dem Stofftier einen leichten, warmen und weichen Charakter verleihen.
  • Textur: Die Oberfläche ist vollständig gehäkelt, wodurch eine leicht raue, aber dennoch gemütliche Textur entsteht.
  • Zusatzdetails: Kleine Details wie aufgestickte Schnurrhaare und Ohren verleihen dem Tier zusätzliche Niedlichkeit. Der Schwanz ist flach gehäkelt und liegt eng am Körper an.

Ich erstelle jetzt eine visuelle Darstellung des fertigen Stofftieres.

Wir sehen an diesem einfachen Beispiel, dass die KI aus unseren Worten Schlussfolgerungen gezogen hat, nicht jedoch die Anleitung selbst „verstanden“ hat.

Was lernen wir daraus?

1. Wenn das Bild zu schön ist, um wahr zu sein, ist es nicht wahr.

2. Wenn dir jemand eine Anleitung verkaufen will, die ein solches „zu schön um wahr zu sein“ Objekt ergeben soll, ist es nicht wahr.

3. Unzählige von KI erstellte Anleitungen fluten das Netz, sind auf vielen Webseiten und sogar bei etsy zu finden.

4. Wenn solche Anleitungen nicht funktionieren, liegt es nicht an dir!

5. Teilt oder likt solche Bilder nicht. Auch Kommentare nutzen nichts, denn die kritischen werden gelöscht.

Hier noch ein paar echte Künstler!

Pensebonheur* (Affiliate Link)

Sameko Anleitung mit Material* (Affiliate Link)

Einer meiner liebsten Shops!

Wenn ihr hier die Bilder betrachtet, fällt euch der Unterschied zu den sterilen KI Bildern sicherlich auf! Hier noch mal zwei KI Bilder zum Vergleich:

 

Ich hoffe, ihr hattet Freude beim Lesen! Dinge selbst zu tun ist eine der Sachen, die KI uns keinesfalls nehmen kann 🙂

Dieser Beitrag wurde von mir selbst geschrieben, ich habe drei Stunden damit verbracht. Danke für deine Zeit und folge mir gern für mehr!

Lust auf Häkeln? #amigurumi #giftguide

Lust auf Häkeln? #amigurumi #giftguide

Ich habe die wahrscheinlich niedlichsten Amigurumi Anleitungen gefunden, die etsy zu bieten hat 🙂

Amigurumi

Schaut euch diese niedlichen Häkelarbeiten an – und du kannst sie alle selbst machen!

1) Die wohl witzigste Spieluhr, die dein Kinderzimmer haben kann 😀 Während die Musik spielt, wandert die kleine Figur immer weiter in Richtung Hai-Maul. So süß!

2. Eine Puppe darf in der Sammlung natürlich auch nicht fehlen. Diese finde ich schön harmonisch proportioniert und hat auch die Anleitung für ein Krönchen dabei.

3. Auf was für originelle Ideen manche kommen 🙂 Hier haben wir ein Rotkäppchen und einen Wolf, der wie eine Art Eierwärmer funktioniert 🙂 Das Rotkäppchen kann zügig gefressen werden und wieder auftauchen 🙂

4. lalylala ist eine sehr bekannte Häkeldesignerin, und das aus gutem Grund! Ihre Püppchen sind einzigartig und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Und auch dieses CHAMÄLEON macht dem populären Namen alle Ehre!

5. Die Amigurumis von Sameko Design konnte ich in Leipzig auf einem Markt schon live bewundern. In echt sind sie noch viel niedlicher! Diesen süßen Marienkäfer kannst du selbst machen und bekommst in diesem Set gleich alles, was du brauchst. Diese und viele andere Anleitungen kannst du natürlich auch ohne extra Wolle bekommen. Es lohnt sich, einen Blick auf alle eBooks zu werfen!

6. Katzen gehen immer 🙂 Ich würde dieses Kätzchen wahrscheinlich in schwarz häkeln. 🙂

7. Diese Decke sieht nach einem echten Fleißprojekt aus! Und damit es leichter fällt, am Ball zu bleiben, wird sie gemeinsam gehäkelt. Während eines CAL – Crochet Along — wird man Mitglied einer Facebookgruppe, bekommt nach und nach die Anleitung und nützliche Videos.

8. Die Häschen überzeugen mich mit ihren Klamotten. Ich meine, die Latzhose! Der Rollkragenpulli! 🙂 Zudem steht Ostern vor der Tür. Ich meine ja nur! 😉

Ich habe jedenfalls die Lust am Häkeln wiederentdeckt, und zwar auch über einen CAL. Aber was ich gerade häkele, zeige ich euch an einem anderen Tag 🙂

 

Bei den Links handelt es sich um Werblinks.