Die, die schnellen Erfolg versprechen, lügen. Meistens haben sie dir auch noch Geld dafür abgeknöpft, dass du ihre Strategien anhören durftest.

Aber was ist eigentlich Erfolg?
Wenn du mit Erfolg Geld verbindest, dann gibt es sicherlich einige schnelle Wege, erfolgreich zu sein.
Du könntest ein Guru werden und die Leute von der Geißel ihres Geldes befreien. Sie können es einfach dir geben.
Du könntest einen Heilschlamm in deiner Badewanne anrühren (im Garten findet sich sicher Material) und ihn getrocknet in kleinen Beuteln verkaufen. Natürlich rechts- (oder links-) drehend abgefüllt.
Du könntest auch Spekulant werden und auf das Unglück anderer setzen, es dadurch verursachen und absahnen.
Oder Bausparverträge an Rentner verkaufen…

Aber das willst du nicht, du willst DEINEN Erfolg, du willst dein Business starten, dein Buch schreiben, deine Träume anpacken, anstatt sie nur manchmal aus der Ecke der Wäscheschublade hervorblitzen zu sehen, wo sie aus unerfindlichem Grund gelandet sind.

Dann surfst du im Internet herum und findest jede Menge Seiten, die vom Rezept zu schnellem Erfolg sprechen. Denn es gibt viele wie dich, die davon träumen, ihren eigenen Weg zu gehen. Und das ruft nicht nur echte Helfer, sondern auch Geschäftemacher auf den Plan. Du kannst ganz einfach aus deiner schrecklich manipulierten Welt aussteigen und die gesamte Arbeit der Woche lässt sich in 3 Stunden erledigen. Aus der Hängematte heraus. Eigentlich musst du dir deinen Erfolg nur vom Universum wünschen, das darauf brennt, deine Bedürfnisse zu befriedigen. Kaufe doch am besten das passende Buch. Du könntest auch dieses Seminar buchen, jenen Newsletter abonnieren, dein Lebensmenü nach einem bestimmten Rezept kochen und, ganz wichtig, dich von negativen Gedanken befreien.

Ich bin absolut der Meinung, dass gute Gedanken sich positiv auf dein ganzes Leben auswirken. Mit negativen Gedanken ist niemandem geholfen, der sich auf dem Weg zu einem Ziel befindet.
Allerdings werden wir keinen positiven Effekt erzielen, wenn wir einen Teil unserer Gefühle einfach verdrängen. Jeder hat Scheißtage. Beim Zahnarzt. Wenn jemand krank ist, den du magst. Wenn du Angst hast. Wenn du dich abgelehnt fühlst. Wenn dir etwas nicht gelingt.

Der Unterschied, der den Erfolg ausmacht, ist dieser:
Du ziehst dich am Schopf aus dem Sumpf. Du lässt nicht zu, dass der Moder über dir zusammen schlägt. Hinfallen – Brille richten – Ziel in den Fokus nehmen – Weitergehen.

Das gleiche gilt für deinen Erfolg, deine Ziele, deine Pläne.
Wenn du nicht richtig viel Glück hast, wirst du auf ehrlichem Weg selten schnelle Erfolge erzielen.
Aber du kannst dir deine persönlichen Erfolge erarbeiten. Wenn du es wirklich willst (oder musst), dann kneifst du die Backen zusammen, schaltest den Fernseher aus und machst dich an die Arbeit.
Hier ist mein “Rezept” für (langsamen) Erfolg:
1. Sei dir selbst ein Freund – glaube an dich, bestärke dich, ermutige dich. Wage es, deine Berufung zu erfragen, suche deinen Fokus und setze dir Ziele. Aber sei realistisch und
2. mache Teilschritte. Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Jeder Reise beginnt mit dem ersten Schritt. (Wie viel Wahrheit doch in diesen altbekannten Sprüchen steckt) Und dann noch ein Schritt, und noch ein Schritt. Und:
3. Professionalisiere deine Arbeit. Verbessere dich. Arbeite an dir. Deine wichtigste Ressource dafür ist
4. Selbstdisziplin. (Mann, ist das öde! Kann nicht das Universum einfach liefern?)
Das Wichtigste ist, das du dir ein Ziel gesetzt hast. Das musst du immer im Auge behalten.

  • Mein Roman soll dieses Jahr fertig werden. Dafür schreibe ich jeden Tag eine Seite.
  • Ich will mit meiner Näherei ein bestimmtes monatliches Einkommen erzielen. Dafür stelle ich jede Woche X neue Teile in meinen Shop und beschäftige mich 2 Stunden pro Woche mit dem Marketing.
  • Mein Traum ist mein eigener Laden. Ich investiere jeden Tag eine Stunde, um mir die nötigen Kompetenzen anzueignen, und behalte die Immobilien-Angebote im Blick. Ich spare jeden Monat X Euro, um die Kaution, die ersten Mieten und die Erstausstattung zu bezahlen.

Lass dich nicht zu schnell von Müdigkeit unterkriegen oder von unwichtigen Sachen ablenken. Arbeite. Tritt dich in den Hintern. Motiviere dich.
Das kann dir keiner abnehmen. Das kannst nur du selbst schaffen.
(und 5. Vermarkte deine Arbeit. Aber das ist ein anderes Thema).
Dieses “Rezept” rührt aus meinen eigenen Erfahrungen.
Ich denke manchmal an meine schwerste Zeit zurück. Als ich meine Magisterarbeit schrieb. Ich hatte auch noch mein Puppenbusiness und einen kleinen Stoffhandel. Und drei Kinder zuhause.
Meine Magisterarbeit wollte ich zweimal täglich hinschmeißen. Es war einfach so unglaublich anstrengend, das alles unter einen Hut zu bekommen. (Die Selbstständigkeit konnte ich nicht aufgeben, ich brauchte das Einkommen). Aber ich dachte mir: Wie soll ich meinen Kindern jemals vermitteln, das sie Dinge zu Ende bringen können, wenn ich selbst aufgebe? Ich hatte mein Ziel fest vor Augen.
Und ich dachte immer wieder an das, was unser Rektor und Biolehrer Herr Sassen ganz zu Beginn unserer Zeit am Kolleg zu uns sagte. “Sie werden Leute kommen und gehen sehen. Das Wichtigste ist, das sie durchhalten. Dann schaffen sie es.”
Und?! Ich habe eine gute Magisterarbeit abgeliefert. Diesen Tag werde ich nie vergessen, als ich sie binden ließ und endlich abgeben konnte. Ich habe mich quasi auf dem nackten Zahnfleisch durchgebissen.
Aber dadurch habe ich zwei wichtige Dinge gelernt:
Arbeite hart, und halte durch.
Zweifle nie ernsthaft daran, das du es schaffen kannst.

Manchmal fühlt es sich leicht an, auf deinem Weg zu sein. Und richtig. Aber das ist nicht immer der Fall. An Tagen voller Selbstzweifel und Überforderung denke an dein Ziel. Behalte es fest im Blick, und strebe darauf zu. Denn dafür hast du es dir gesetzt.