Ich liebe meinen Garten. Darin zu arbeiten ist so entspannend. Gut, hier gibt es keinen Rasen, eher eine Wiese in wechselnden Aggregatzuständen. Aber das Wichtigste, was der Garten mir schenkt, ist Essen, und die Erkenntnis, dass Geduld eine Tugend ist.
“Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.”
Im Garten zu sein erinnert mich an meine Oma. Dort gab es riesige Beete voller Erdbeeren, die sich entlang des Zaunes einmal um den Garten schlängelten. Man konnte stundenlang naschen, und sie schienen nicht weniger zu werden. Ähnlich war es mit den Pflaumen, die zur Erntezeit in so großen Mengen anfielen, dass das eingekochte Pflaumenmus für drei Familien gereicht hätte. Darum wurde es auch getauscht, und zwar gegen Äpfel und Eier. Damals gab es noch viel mehr Apfelsorten, und ich erinnere mich, wie meine Mutter die Äpfel auf dem Kleiderschrank lagerte, säuberlich ausgelegt auf einer Lage Zeitungspapier. Der zarte Duft hing den ganzen Winter über im Zimmer. Mit den Äpfeln von heute geht das gar nicht mehr, die werden ja schon braun und schrumpelig, wenn sie ein paar Tage in der Küche liegen.
Wahrscheinlich sind es diese Erinnerungen, die mich den Garten so lieben lassen. Es ist jedoch nicht so, dass ich bei der Gartenarbeit in Erinnerungen schwelge oder besonders intensiv nachdenke. Eigentlich denke ich über nichts nach, und das macht das Ganze wahrscheinlich so angenehm. 🙂
Das hier sind Bilder vom letzten Jahr, da hat die Gartensaison für mich etwas später angefangen, doch ich konnte Kürbisse, Erdbeeren, Kamille und Kräuter ernten.
Dieses Jahr bin ich früher dran. Ich habe mir bei Dreschflegel samenfeste Biosorten gekauft und rechtzeitig im Februar mit der Aussaat von Chili und Tomaten begonnen. Und was so begann:
Sieht heute so aus:
Nun fragt ihr euch vielleicht, warum meine grünen Babys auf dem Boden stehen. Zunächst einmal, ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass meine Ausbeute so groß sein wird, doch Dreschflegel hat 1A Qualität geliefert, 95% aller Samen haben gekeimt. Zu Beginn hatte ich die Anzuchttöpfchen auf einen Tapeziertisch vor das Fenster gestellt, was ja offensichtlich ganz gut angekommen ist, wie man sieht.
Aber nachdem die meisten Pflänzchen aus den kleinen Töpfchen raus mussten und mit mehr Erde in große Töpfe umgezogen sind, bog sich der Tisch so gefährlich in der Mitte durch, dass ich ihn aussortieren musste. Tja, nun steht der Ketchup von morgen auf dem Boden und wartet sehnsüchtig auf die Tage nach den Eisheiligen, damit das Leben endlich draußen weitergehen kann. Gerade die Tomaten haben nämlich teilweise schon richtig lange Stängel und müssten angebunden werden. Doch auch, wenn diese Pflänzchen draußen sind, brauche ich eine Lösung für den Pflanzenkindergartenplatz vor meinem Fenster. Denn es gibt noch einige Gemüse, die ich in diesem Jahr ziehen will, und der Rucola soll gleich einen Dauerplatz im Zimmer bekommen.
Ich denke, die effektivste Lösung ist eine Blumentreppe, denn so können gleich mehrere Pflänzchen an einer Stelle stehen und bekommen durch die unterschiedlichen Höhen dennoch alle genügend Licht. Natürlich muss es eine richtige Blumenbank sein, und nicht mein Testobjekt 😉 Und ich denke auch nicht, dass eine reichen wird.
Der Star in meinem Garten jedoch hat es nicht nötig, drinnen zu stehen!
Es war letztes Jahr im September, als ich unbedingt noch ein paar Gemüse anbauen wollte. Ich stieß auf die Seite der Ackerhelden, die nicht nur regional Gärten vermitteln,. sondern auch Saatgut anbieten. Und Samen sollte immer BIO und samenfest sein, finde ich. Dort fiel mir dieser Spinat ins Auge, der für den Herbstanbau geeignet ist:
Eigentlich bin ich kein Fan von Spinat, aber das hat sich geändert. Schaut mal, wie sich der Butterflay in den letzten Monaten entwickelt hat:
Ich habe diesen Spinat noch an zwei anderen Stelle ausgesät, einmal in einen großen Balkonkasten, einmal in ein Hochbeet, jedoch nie direkt in den Boden, der hier sehr sandig ist. An allen drei Stellen zeigt sich das Gleiche: Der Spinat konnte den ganzen Winter über geerntet werden. Er war zwischendurch richtig eingefroren, sodass ich dachte, er sei tot. Doch das ist er keineswegs. So sieht er heute aus:
Ich ernte ihn immer noch, und er treibt fröhlich weiter aus. Ich verwende ihn beinahe jeden Tag für grüne Smoothies. Lecker!
Mein Rezept für grüne Smoothies:
- Zwei Handvoll Star-Spinat 😉 oder 2 Tassen tiefgefrorenen Spinat
- 1 Banane
- 1 Apfel
- 1 ausgepresste Orange
- 1 Teelöffel Bio-Hagebuttenpulver (für den zusätzlichen Kick Vitamin C)
- nach Belieben: 1 kleine Tasse eingeweichter Leinsamen
- 1 Esslöffel Agavendicksaft
- rund 250ml Wasser
Alles in einen Hochleistungsmixer (ich habe den Großen von Bianco) geben und kräftig mixen. Gleich genießen, wenn er noch etwas schaumig ist. Guten Appetit!
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